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Die Angst vor sich selber!

Dieser Artikel hat nichts mit dem Theater zu tun, aber mit diesem Blog. Es geht ums Schreiben und um die Kunst, aber vor allem um die Angst davor.

Vielleicht kennt das ja der eine oder andere selbst nur zu gut. Es gibt im Leben Momente. in denen man diesen inneren Drang spürt etwas tun zu müssen, etwas unternehmen zu wollen. Man hat Ideen und brennt nur so dafür diese umzusetzen. Diese Lust einfach ein Stück Papier und einen Stift in die Hand zu nehmen oder die Worte in die Tastatur zu hämmern.

Aber jeder, der so einen inneren Prozess miterlebt hat, kennt sie vielleicht auch, diese Angst, die einen zu einer Blockade treibt und einem jeden Mut nimmt. Diese kleine, fiese Stimme im Kopf die einen nicht loslässt, die einem immer wieder zuflüstert: "Lass es bleiben". Dieses Geschöpf redet so lange auf einen ein, bis man selbst nicht mehr an sich glaubt. "Warum tust du das? Wen interessiert das? Ach komm, das ist doch sinnlos, du erreichst eh niemanden damit!" Es verfolgt einen und man streicht die ersten geschriebenen Sachen wieder durch oder löscht es wieder. Und so beginnt ein Kampf.

Ein Kampf zwischen dem Willen, diese oder jene Idee zu verwirklichen und dieser Stimme, die unaufhörlich weiter spricht, bis man mit zitternden Händen über dem Blatt oder der Tastatur hockt und selbst nicht mehr an sich glaubt. Alles wird beiseitegelegt und weggepackt und die Stimme hat gewonnen, die Angst hat gewonnen, die Unsicherheit hat gewonnen. Dieses Gefühl der Niederlage hält oft so lange an, dass man nur bei dem Gedanken an die eigene Kunst schon Panik bekommt. An manchen Tagen schafft man dann doch mal ein paar Sätze, aber die Entwürfe liegen oft ewig unberührt da, weil sie nicht gut genug sind oder es nie sein werden, weil die Stimme schon so viel Besitz über einen hat, dass man sich manches gar nicht mehr durchlesen kann. Manchmal kann man nur die Augen schließen auf Veröffentlichen klicken und hoffen, dass man nichts falsches tut. Diese Stimme schafft es einen mit nichts zufrieden sein zu lassen, einen jede Situation und jedes Wort 200 Mal hin und her drehen zu lassen und sich vorzustellen was anders hätte sein können. Dieser kleine Niemand in deinem Kopf wird unbewusst zu dem bedeutendsten Teil deines Lebens und vereinnahmt dich vollkommen, sodass du unter Positiven Bemerkungen und Erfahrungen nur die eine negative siehst und diese dein Leben bestimmen lässt.

Und dann gibt es diesen einen Moment voll Sonnenschein, der dich die Stimme besiegen lässt. Dieser Moment, der deine Finger von ganz alleine lenkt und den man nutzen muss, bevor die Stimme zurück kehrt, um wieder alles zu vernichten.

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Kommentare: 2
  • #1

    Amelie Dippold (Montag, 07 August 2017 00:35)

    Diese Stimme wird es immer geben, man muss nur lernen sie zu ignorieren. Glaub an dich!!

  • #2

    Alina Frischmuth (Montag, 17 September 2018 22:53)

    Ja.. It's me :p Und vielleicht wirst du es hier gar nicht mal lesen - aber dennoch: Dieser Blog ist eine Bereicherung - so lebendig und fesselnd geschrieben, dass es einen die eigene Liebe zum Theater wiederentdecken lässt. Jede Zeile spricht dafür, wie viel Herzblut du in diesen Blog investiert hast. Und das ist ein wunderbares Talent, das du dir bewahren solltest!

    Und falls der Niemand, das Geschöpf sich wieder aufbäumt und sich gegen alles sträubt - stell es vor eine rosafarbene Leinwand und denke an eins: Tue alles mit voller absichtsloser Absicht ;)